Haben Sie schon einmal einen Notruf absetzen müssen? Ja? Haben Sie alles richtig gemacht? Oder haben Sie in der Aufregung alles vergessen, was eigentlich bei einem Notruf wichtig ist? OK, Sie haben noch nie die Feuerwehr gebraucht? Aber was würden Sie denn den Disponenten bei der “112” erzählen, wenn es morgen bei Ihnen zu Hause brennt? Prägen Sie sich zwei Dinge ein:

Die Notrufnummer 112.

und

“Fünfmal W”

Auf diese fünf “W” ist der Disponent in der
Leitstelle nämlich angewiesen, um Ihren Anruf bearbeiten zu können:

  • Wer ruft an? Nennen Sie Ihren Namen und ihre Telefonnummer. Haben Sie keine Angst, Ihren Namen zu nennen, es ist gut, dass Sie Hilfe holen.
  • Wo ist der Einsatzort? Eine möglichst genaue Ortsangabe ermöglicht es den Einsatzkräften, schnell zum Einsatzort zu gelangen. Dazu gehören: Straße, Hausnummer, Stockwerk, gegebenenfalls weitere Besonderheiten, zum Beispiel Gebäuderückseite, Spielplätze, markante Punkte in der Umgebung und ähnliches. Je genauer, desto besser!
  • Was ist passiert? In möglichst kurzen Worten, beschreiben Sie was passiert ist. Die Einsatzkräfte müssen wissen, ob ein Verkehrsunfall passiert ist, ob ein Haus brennt oder ob eine Person zusammengebrochen ist.
  • Wie viele Verletze gibt es? Sollte es Verletze geben, ist es wichtig, dass Sie die genaue Anzahl nennen. Somit kann sichergestellt werden, dass allen Verletzten schnell geholfen werden kann. Bei größeren Unfällen müssen Sie möglichst genau schätzen.
  • Welche Verletzungen? Beschreiben Sie so gut wie möglich, welche Verletzungen aufgetreten sind, zum Beispiel Schnittwunden, Brüche, Abschürfungen oder ähnliche.
  • Warten Sie auf Rückfragen! Sobald Sie den Notruf abgesetzt haben, legen Sie nicht gleich wieder auf. Unter Umständen hat der Disponent Rückfragen zu den einzelnen Angaben, etwa Ihrer Adresse. Beenden Sie niemals das Gespräch von sich aus.

Auch wenn Sie kein Feuerwehrmann sind oder auch der Erste-Hilfe-Kurs schon eine Weile her ist: Bleiben Sie vor Ort! Allein die Anwesenheit eines anderen Menschen kann für die Verletzten und Betroffenen eine wichtige psychische Stütze sein.

Gerade bei uneinsichtigen oder abgelegenen Stellen ist es wichtig, die Einsatzkräfte einzuweisen. Sofern niemand verletzt ist, können Sie das auch selbst tun. Ansonsten versuchen Sie, andere Passanten anzusprechen, denen Sie diese Aufgabe übertragen können. Außerdem kann der Einweiser mit einem Tuch oder, wenn es dunkel ist, mit einer Taschenlampe winken, sodass die Einsatzkräfte nicht erst suchen müssen und keine wertvolle Zeit verlieren.

Vergessen Sie auch nicht, Ihrem Kind diese Regeln
beizubringen. Schon im Kindergartenalter kann der Nachwuchs Leben retten! Gleichzeitig sollten Kinder aber auch wissen, dass ein missbräuchlicher Notruf für die Eltern sehr teuer werden kann. Einfach auflegen klappt nicht! Denn wenn der Notruf gewählt wird, erscheint auf den Monitoren der Leitstelle die Nummer des Anrufers. In den Leitstellen sind leider viele Notrufe Unfug, vor allem durch Kinder. Aber auch Erwachsene “verwählen” sich öfters. Die Folge: der Ernstfall kann kaum vom “Scherzanruf” unterschieden werden, der Disponent ist mit einem “Scherzbold” beschäftigt, während möglicherweise woanders Menschen in Not auf Hilfe warten! Notrufe sind grundsätzlich kostenlos, auch von einem Mobiltelefon aus.